Bôa


Bürgerhaus Stollwerck, Köln
So, 26.04.2026
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
32,50 € zzgl. Gebühren

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Neu bestätigt
Credit: Rob Blackham
Credit: Rob Blackham

Als bôa 1998 ihren Song „Duvet“ veröffentlichten, ahnte niemand, dass diese verträumte, melancholische Indie-Hymne zwei Jahrzehnte später zu einem globalen Phänomen werden würde. Zunächst war es der japanische Kult-Anime Serial Experiments Lain, der den Song zum Soundtrack einer ganzen Subkultur machte. Dann, mehr als zwanzig Jahre später, TikTok: Ein paar Sekunden eines Tracks genügten, um eine neue Generation von Hörer*innen in den Bann zu ziehen. Heute zählt „Duvet“ über eine Milliarde Streams – eine Zahl, die nicht nur von Nostalgie, sondern auch von der eigenartigen Logik digitaler Plattformen erzählt. Währenddessen lebten die Bandmitglieder ihr Leben: Sängerin und Gitarristin Jasmine Rodgers studierte Zoologie, veröffentlichte Soloplatten. Bassist Alex Caird widmete sich der Malerei und dem Unterrichten. Schlagzeuger Lee Sullivan zog sich ins Familienleben zurück, produzierte Musik im Stillen. Kein Drama, keine Schlagzeilen, nur ein leiser Rückzug. Und doch hielten sie Kontakt – eine Freundschaft, die den Kern von bôa über die Jahre bewahrte. 2024 kehrten sie zurück. Mit „Whiplash“, ihrem ersten Album seit fast zwanzig Jahren, gelingt ihnen das Kunststück, zugleich vertraut und neu zu klingen. Songs wie „Walk With Me“ oder „Vienna“ knüpfen an die melancholische Wärme von „Duvet“ an, ohne sie zu kopieren. Rodgers’ Stimme, unverwechselbar und kaum gealtert, trägt die Stücke durch ein Geflecht aus Indie-Rock, Folk-Anklängen und subtilen elektronischen Texturen. Das Album erzählt von Brüchen, vom Aufstehen und vom Weitergehen. Themen, die nicht nur die Band, sondern auch ihr Publikum einen. Und dieses Publikum ist inzwischen global. Längst sind bôa keine Fußnote der späten Neunziger mehr, sondern ein Phänomen, das Generationen verbindet. Auf Festivals wie Lollapalooza oder dem Austin Psych Fest spielt die Band vor Tausenden, während auf TikTok täglich Millionen Clips entstehen, in denen ihr Soundtrack das emotionale Fundament bildet. Besonders auf der Bühne zeigt sich, wie stark sich diese neu entfachte Liebe anfühlt. Wer bôa live erlebt, spürt, dass die Songs nicht nur Erinnerungen an vergangene Jahrzehnte sind, sondern neue Bedeutungen erhalten. Rodgers’ Stimme changiert zwischen Intimität und eruptiver Kraft, getragen von der Präzision Sullivans am Schlagzeug und Cairds melodischem Bass. „Duvet“, ein Song, den manche Fans nur aus Internet-Clips kennen, entfaltet live eine fast kathartische Wucht. Und Stücke aus „Whiplash“ fügen sich nahtlos ein – als hätten sie nie eine Pause eingelegt. Mehr als 50.000 Tickets verkaufte die Band allein seit 2024, darunter ausverkaufte Abende in London, Los Angeles und Brooklyn. Die Tourneen sind nicht nur eine Rückkehr ins Rampenlicht, sondern eine Begegnung zweier Fan-Generationen: derer, die bôa schon Ende der Neunziger hörten, und jener, die sie erst über einen Algorithmus entdeckten. Im Frühjahr 2026 kommen bôa nun für zwei Konzerte nach Deutschland. Ein Termin, der mehr verspricht als nur Nostalgie: Es ist die seltene Gelegenheit, eine Band zu erleben, die sich selbst neu erfunden hat – und dabei doch ganz sie selbst geblieben ist.