Diese so oft zitierte Genre-Schublade ‚Post-Hardcore‘ ist musikalisch betrachtet die reinste Wundertüte. Sie führt einen von den zartesten Hauchgesängen, die auf Ambient-Klangteppichen und sanften Akustikgitarren dargeboten werden, direkt zu atemraubenden Wutausbrüchen – und das manchmal innerhalb nur eines Songs. Aber genau das schätzen Fans von Bands wie I Prevail aus Rochester Hills im US-State Michigan.
Seit 2013 sind Brian Burkheiser (Vocals), Eric Vanlerberghe (Vocals), Steve Menoian (Gitarre) und Gabe Helguera (Drums) in diesem musikalischen Spannungsfeld unterwegs – und haben es zu einer Größe geschafft, die weit über das Genre hinausreicht. Sie waren zweimal GRAMMY-nominiert, haben Gold- und Platinschallplatten in den Regalen stehen, und schaffen es immer noch, alte sowie neue Fans mit ihrer Musik zu überraschen. Im Mai sind I Prevail im Rahmen von vier Deutschlandkonzerten in Berlin, Düsseldorf, München und Hamburg dann auch wieder live zu erleben.
Zuletzt veröffentlichten I Prevail eine Single, die ihre Bandbreite in nur einem Song perfekt zur Schau stellt. Auf „Deep End (Stripped)“ gibt es die „Stripped“-Version, die dermaßen schillernd, poppig und catchy ist, dass man sie im Radio problemlos zwischen einen Song von Ed Sheeran und den Giant Rooks packen könnte. Die Originalversion, zu finden auf ihrem 2022er-Album „True Power“, bricht im Chorus in melodischer Wut aus. Und die Live-Aufnahme, 2023 in London aufgenommen, wirkt sogar noch majestätischer und kraftvoller als die Studioversion, aufgepeitscht vom hörbaren Commitment des Publikums.
I Prevail schaffen es nicht nur, diese Vermählung von Melodie und Aggression im Studio waffenscheinpflichtig auszuproduzieren, sie sind auch eine wahnsinnig eingespielte, kraftvolle Live-Band. Songs wie der Hardcore-Ausbruch „Body Bag“, die ‚Power-Ballade‘ „Hurricane“, das grimmige, mit Screamo-Parts verzierte „Self-Destruction“, der 2016er-Hit „Scars“ (der das Album „Lifelines“ eröffnet) und der langjährige Fan-Favorit „Blank Space“ aus dem Jahr 2014, der vor allem die Hardcore-Roots betont – all diese Songs wollen live gehört und gespielt werden. Genau das werden I Prevail im Rahmen ihrer kommenden Tour auch in Berlin, Düsseldorf, München und Hamburg tun. Vielleicht überraschen sie dann sogar mit neuem Material – gibt es doch Gerüchte um einen Nachfolger zu „True Power“.