Im vergangenen Herbst haben Ocean Alley mit „Low Altitude Living“ ein Album – ihr viertes – veröffentlicht, mit dem man locker durch die dunkle Jahreszeit fliegen konnte. Oder wie das Frontstage-Magazin schrieb: „Es ist wie ein musikgewordener Spaziergang an einem sonnigen Tag ist – es ist warm, angenehm und ein wenig kuschelig.“ Noch mehr als auf den Vorgängerplatten haben die Australier auf einen vielfältigen Sound gesetzt. Die gute, alte psychedelische Schiene wird zwar immer noch bedient, auch die surfige Gitarre glitzert immer wieder durch, aber der Hang zu großen Gesten dreht die Musik weiter in Richtung Yacht Rock, wie man diese schwebend schöne und leicht melancholische Sonnenuntergangsbreitwand wohl inzwischen nennt. Und bei der neuen Single „West Coast“ mit seinem dicken Schlagzeug würde man sich nicht wundern, wenn Snoop Dogg um die Ecke käme und kurz ein paar seiner Reime droppt. Was das Sextett auf dieser Platte macht, hat so richtig Hand und Fuß und das Label „original australische Musik für ein entspanntes Leben am Strand und zum Wohlfühlen in der Bar“ klebt riesig auf „Low Altitude Living“. Ocean Alley bringen mit ihrer Kombination ganz unterschiedliche Saiten zum Schwingen. Die Songs sind zu gleichen Teilen träumerisch wie verzerrt, warm und cool auf einmal. Baden Donegal (Gesang), Angus Goodwin und Mitch Galbraith (Gitarre), Nic Blom (Bass), Lach Galbraith (Keyboards) und Tom O’Brien (Drums) gehören inzwischen definitiv zum Besten, was aus Down under kommt und dürfen sich mit Tame Impala um den Titel als beste Psychedelic Rockband des Landes streiten. Wenn sie daran überhaupt Interesse hätten. Lieber gehen Ocean Alley mit ihrer Musik auf die Bühne, wo aus dem entspannten Sound plötzlich ein überraschend rockiges Erlebnis wird. Im Juni kommen sie für ein exklusives Konzert
nach Köln.
Präsentiert wird die Show von Classic Rock und MusikBlog.de.
