Mit der Veröffentlichung von „The Teaches of Peaches“ (2000) wurde Merrill Nisker alias Peaches über Nacht zur lebenden Legende. Radikale Kreativität, Empowerment, Selbstbestimmung, feministische Befreiung und nieder mit dem Patriachat. Dafür steht Peaches wie keine Zweite.
Untermalt durch fette Bässe, Verzerrer auf Anschlag, knüpppelharte Rhythmen aus der Drum Machine und Lyrics, die genauso provokativ wie auch wahrhaftig daherkommen und dabei zu keiner Zeit ein Blatt vor den Mund nehmen. Diese Künstlerin verkörpert Wahrhaftigkeit und Wahrheit, egal, wie schmerzhaft oder unangenehm sie auch sein sollte. Tabubruch? Ja, unbedingt.
Peaches steht für Authentizität um jeden Preis. Das Werk der prämierten Musikerin, Produzentin, Regisseurin und Performance Künstlerin ist schrill und kompromisslos, niemals maßlos aber stets brisant. Gesellschaftliche Missstände werden hier nicht verschwiegen, sondern massiv angeprangert, geradezu herausgeschrien. Ihre Musik zieht zur Rechenschaft und schafft gleichzeitig immer neue Hits und Ohrwürmer.
Daft Punk, Iggy Pop, Christina Aguilera und Yoko Ono und viele weitere haben mit ihr kollaboriert. Alles legendäre Ikonen wie Peaches selbst. Doch Peaches ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, denn sie hat eine Mission: Freiheit von Unterdrückung.
Gerade in turbulenten Zeiten wie diesen läuft Peaches zu neuer Höchstform auf und gibt der Benennung der Ungerechtigkeiten unserer Zeit eine Plattform. Ihr neues Album „No Lube So Rude“ (2026) ist gewohnt kompromisslos, unmissverständlich, brachial und wie immer zutiefst politisch. Es überkommt die Reibung, Wut und Frustration der Gegenwart und transformiert sie in Lebensfreude, Wirkungsmacht und gelebte Transzendenz und musikalische Ektase.
Allerdings gilt es eines nicht zu vergessen: So facettenreich Peaches als Künstlerin ist, so viel Tiefe ihrem Werk auch innewohnt – eines sind ihre Shows immer – Punk, Eskalation und eine Party der Extraklasse. Peaches ist und bleibt eine Liga für sich.


