Amon Amarth aus Tumba, einem Vorort der schwedischen Metropole Stockholm, gelten als die unbestrittenen Könige des Viking Heavy Metal. Sie haben über drei Jahrzehnte hinweg ein außergewöhnliches Oeuvre aus donnerndem, hymnischem Metal geschmiedet, reich an magischen Bildern der Geschichte, Folklore und Kultur der Wikinger. Seit ihrem fünften Album „Fate of Norns“ (2004) blickt das Quintett auf eine zunehmend erfolgreiche internationale Karriere: Ihre letzten sechs Alben stiegen (nicht nur) in Deutschland in die Top 10 der Albumcharts, der aktuelle zwölfte Longplayer „The Great Heathen Army“ ist ihr dritter in Folge, der es in Deutschland bis an die Spitze der Hitlisten schaffte. Mit diesem druckvollen, sich wieder stärker auf ihre Anfänge besinnenden Album kommen Amon Amarth im Rahmen ihrer Europatournee im Juli auch nach Köln und Rostock.
Die Geschichte, Traditionen, Riten und Kulte der Wikinger nach- sowie neu zu erzählen und diese Inhalte mit kraftvollem Melodic Death Metal zu vermählen: das ist der kreative Nukleus von Amon Amarth, seit sie sich 1992 aus der Asche der aufgelösten Death-Metal-Band Scum gründeten. Mit Veröffentlichung ihres Underground-Smash-Debüts „Once Sent From The Golden Hall“ (1998) begann sodann die Reise von Amon Amarth als eine unaufhaltsame kreative Kraft. Mit einem einzigartigen und unverwechselbaren Sound, der das Beste aus mehreren Metal-Genres vereint, ist das Quintett für seine zeitlosen Hymnen sowie explosiven, alles niederwalzenden Live-Shows bekannt geworden. Mit Alben wie dem weithin gefeierten „Twilight Of The Thunder God“ (2008), mit dem sie sich erstmals auch in den US-Billboard Charts platzieren konnten, oder dem konzeptionellen Triumph „Jomsviking“ (2016) waren und sind die Schweden beständige Botschafter für Heavy Metal als lebensbejahende und gemeinschaftliche Erfahrung, bewaffnet mit einem scheinbar endlosen Strom von mitreißenden Metal-Klassikern.
Dabei besetzen die fünf Schweden eine von ihnen geschaffene, neue stilistische Nische innerhalb des Heavy Metal. Neben einem in dieser Form von kaum einer zweiten Band derart exzessiv verwendeten Gitarrentuning – sie stimmen ihre Gitarren für einen Großteil ihrer Songs um fünf Halbtöne tiefer, was einen stets dunkel grollenden Effekt erzeugt – sind es vor allem die Roots ihres Sounds: Während andere Viking-Metal-Bands zumeist aus dem Black Metal stammen, haben Amon Amarth einen neuen Hybrid aus Melodic Death Metal und traditionellen Wikinger-Harmonien kreiert, der die Hymnenhaftigkeit ihres Sounds hervorhebt. Mit diesem besonderen Ansatz eroberten sie von Skandinavien aus Stück für Stück die ganze Welt. Mit ihren letzten sechs Alben waren sie Dauergäste in den internationalen Charts, seit ihrem von Metal-Produzenten-Legende Andy Sneap betreuten Album „Deceiver Of The Gods“ (2013) entern sie regelmäßig weltweit die Top 10.
So auch mit der im August 2022 erschienenen und erneut von Andy Sneap produzierten Platte „The Great Heathen Army“, über welche die Band sagt: „Wir hatten schon immer die Einstellung, uns selbst zu übertreffen und ein stärkeres Album als das vorherige zu schreiben. Wir versuchen auch immer, mit jedem Album etwas Besonderes zu machen. Es war wirklich schwierig, sich auf die Singles für die Videos zu einigen, weil alle so unterschiedliche Meinungen hatten. Wir denken, das ist ein gutes Zeichen.“ Amon Amarth, die nun die Früchte all der Jahre harter Arbeit ernten, gelten heute als einer der vitalsten und einnehmenden Live-Acts der Metal-Welt. Von Headliner-Festivals in ganz Europa bis hin zu einem Platz auf Slayers Tour durch die USA im Jahr 2019 haben sie das abenteuerliche Ethos ihrer Wikinger-Vorfahren gewürdigt, indem sie ihre Musik überall hin mitgenommen haben.