Die Rival Sons gelten dies- und jenseits des Atlantiks als der moderne Bluesrock-Maßstab des letzten Jahrzehnts. Sie klingen keineswegs retro oder mutwillig nostalgisch, sondern einfach so zeitlos, nah und authentisch, wie es diesem altehrwürdigen Genre eben gebührt. Zugleich versteht sich das Quartett aus Los Angeles spielend darauf, diesem bedeutenden Teil der amerikanischen Rockgeschichte frisches Leben und hochmoderne Grooves einzuhauchen. Dies bewiesen sie zuletzt mit dem 2019 erschienene Album „Feral Roots“. Es bescherte den Rival Sons nicht nur ihre bislang höchsten Chartsnotierungen weltweit, sondern auch zwei Nominierungen bei den Grammy-Awards. Nun kehrt die band in diesem Jahr mit voller Wucht zurück: Gleich zwei Alben wird die Band veröffentlichen – zunächst erscheint am 2. Juni „Darkfigter“, das Pendant „Lightbringer“ folgt später im Jahr. Mit beiden neuen Alben kommen Rival Sons im Herbst auf große Europa-Tournee und werden in diesem Rahmen auch vier Deutschland-Shows in München, Berlin, Köln und Hamburg spielen.
Sie sind, wie sie selbst sagen, „only in it for the music“. Sie wollen Konzerte spielen, Zuschauer begeistern und so viele mitreißende Songs wie möglich komponieren. Inwieweit die Musikbranche mitziehen würde, war den 2008 gegründeten Rival Sons nicht wichtig. Das Debütalbum „Before The Fire“ erschien ausschließlich als digitaler Download über ihre Homepage. Mit ihrer coolen Mischung aus Bluesrock, hitzigem Soul und kantigem, breitbeinigem Rock fanden sie szeneübergreifend viele Fans, darunter auch zahlreiche prominente wie Kid Rock oder Alice Cooper, die die Rival Sons prompt als Support Act verpflichteten. So gingen Jay Buchanan (Gesang), Scott Holiday (Gitarre), Robin Everhart (Bass) und Michael Miley (Drums) bereits auf Tour, noch bevor offiziell ein Album von ihnen erschienen war.
Storm Thorgerson, spätestens seit der Gestaltung von Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“ eine lebende Legende des Cover-Artworks, verlieh dem zweiten Album „Pressure & Time“ ein aufregendes Design und verhalf der Band damit zu weiterem Aufsehen. Das Album selbst spielten die Rival Sons innerhalb von zwei Wochen in Kalifornien ein. Jay Buchanan stieg darauf mit seiner enorm ausdrucksstarken Stimme endgültig in die Liga der unantastbaren Rock-Gods auf und wird seither oft mit Led Zeppelins Robert Plant oder Chris Robinson von den Black Crowes in einem Atemzug genannt. Und auch über das Album schrieben die Fachmagazine treffend, es sei „eine einzige Offenbarung für Rocker-Ohren“ und ein „künftiger Klassiker alter Schule“.
2012 reüssierte das Quartett mit seinem dritten Album „Head Down“, mit dem sie endgültig die internationalen Charts eroberten und unter anderem in England, Deutschland und der Schweiz in die Top 40 einstiegen. Außerdem erhielten sie 2012 den Classic Rock-Award in der Kategorie ‚Breakthrough Artist‘. Anfang 2014 vergruben sie sich erneut mit dem Grammy-nominierten Produzenten Dave Cobb sowie dem neuen Bassisten Dave Beste im Studio in Nashville/Tennessee, um den Nachfolger einzuspielen. Mit ihm zusammen entstand im Sommer 2014 „Great Western Valkyrie“ und für die Band sowohl künstlerisch wie kommerziell ein weiterer großer Schritt.
Auf das 2016er-Album „Hollow Bones“ folgte 2019 mit „Feral Roots“ das sechste Studioalbum. Für viele avancierte dieses Album, das mehr noch als seine Vorgänger nahezu spontan komplett live aufgenommen wurde, zu einem der unverzichtbarsten Rock-Soundtracks durch die vergangenen Jahre. Nun nutzte die Band die Konzert-lose Zeit während der COVID-Pandemie höchst produktiv – gleich zwei neue Alben, die im Verlauf dieses Jahres erscheinen und wie ein Yin und Yang des Bluesrock einander gegenüberstehen, warten auf die begeisterten Fans. Darauf paaren sich unvergessliche Riffs mit roher Energie, großer Leidenschaft für intensives Zusammenspiel und einer soliden Prise Retro-Soul.