CEDRIC BURNSIDE


I Be Triyng German Tour Verlegt aus dem Stadtgarten. Tickets behalten Gültigkeit!

JAKI, Köln
Do, 05.05.2022
Einlass: 19:00 Uhr
Beginn: 20:00 Uhr
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Ort verlegt
Foto: Abraham Rowe
Foto: Abraham Rowe

Cedric Burnside lebt, atmet und fühlt den Mississippi Hill Country Blues – die tanzbarere, wildere Version des klassischen Delta Blues – wie kein Zweiter. Der Sänger, Gitarrist und Schlagzeuger steht damit ganz in der Tradition seiner Vorfahren: zum einen seines Vaters, dem Blues-Drummer Calvin Jackson, allen voran aber seines Großvaters R.L. Burnside, der als die große Legende des Mississippi Hill Country Blues gilt. In 15 Jahren hat Cedric Burnside neun Alben in wechselnder Besetzung aufgenommen – teils mit ebenfalls musizierenden Familienmitgliedern, teils mit anderen Größen des Genres wie Lightnin’ Malcolm und Bernard Allison. Für die letzten beiden Platten – „Descendants of Hill Country“ mit seinem Cedric Burnside Project sowie für sein erstes Soloalbum „Benton County Relic“ – wurde er für einen Grammy nominiert, obendrein gewann er bereits vier Mal den Blues Music Award. Nun kommt Cedric Burnside mit seinem aktuellen Werk „I Be Trying“ auf Tournee nach Deutschland: Zwischen dem 2. und 5. Mai gastiert er für drei Shows in München, Berlin und Köln. Spricht man in Europa vom Blues, so ist gemeinhin der klassische Delta Blues gemeint; der oft kompositorisch schlicht gehaltene, dafür von virtuosen Gitarreneinlagen beflügelte Sound der amerikanischen Südstaaten. Doch die Bluesmusik hat so viel mehr zu bieten – wie den Mississippi Hill Country Blues. Über Jahrzehnte wurde er von der Öffentlichkeit eher stiefkindlich behandelt; vielleicht auch deshalb, weil man ihm seine enge Verwandtschaft zu archaischen afrikanischen Klängen anhört. Erst spät zum Ende des vorigen Jahrhunderts kam dieser Blues-Stilistik die gebührende Ehre zuteil, nachdem der weiße Blues-Fan Matthew Johnson das Label Fat Possum gründete und R.L. Burnside damit zu einem (sehr) späten weltweiten Erfolg verhalf. Mittlerweile berufen sich auch junge, weiße Rockmusiker wie The White Stripes oder die Jon Spencer Blues Explosion zu diesem Sound; The Black Keys setzten ihm mit ihrem letzten Album „Delta Kream“ gar ein Denkmal und hoben diese Blues-Stilistik damit in die Top 10 der US-amerikanischen Albumcharts. Die ZEIT widmete diesem Sound – und Cedric Burnside – unlängst einen großen Artikel und beschrieb den Mississippi Hill Country Blues sehr treffend als den „ungewaschenen Stiefbruder des Blues“. Cedric Burnside gilt nach dem Tod seines Großvaters im Jahr 2005 und neben den weitestgehend nur in den USA aktiven North Mississippi Allstars als bedeutendster lebender Vertreter dieser Blues-Gattung. Und dies auch, weil er sie buchstäblich von der Pike auf gelernt hat. Er wuchs bei seinem Großvater auf, lebte zusammen mit ihm und einem Dutzend weiterer Familienmitglieder in einem Vier-Zimmer-Haus in Holly Springs, Tennessee. Um der Enge dort zu entfliehen, ging er häufig mit seinem Großvater auf Tournee, seit seinem 13. Lebensjahr war er der feste Schlagzeuger in der Band von R.L. Burnside. Dieser Posten sollte ihn die nächsten zwei Jahrzehnte bekleiden. Nebenbei brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei und kollaborierte mit vielen Größen des Blues, darunter Kenny Brown, Richard Johnston, Jimmy Buffet oder T-Model Ford. In dem erfolgreichen Comedy-Drama „Black Shake Moan“ rund um einen von Samuel L. Jackson gespielten Bluesmusiker agierte er als Drummer in Jacksons Band. Sein erstes eigenes Album „The Record“ veröffentlichte Cedric Burnside erst nach dem Tod des Großvaters. Seither erschienen acht weitere Langspieler, zunächst einige mit dem Cedric Burnside Project, dem auch sein Bruder Cody sowie sein Vater angehörten. Beide verstarben in den folgenden Jahren, seither versteht sich der mittlerweile 43-jährige Cedric als Solomusiker. Nach einer ganzen Reihe kraftvoller, teils wüster Blues-Alben, auf denen er immer wieder den Kurzschluss zwischen Gosse und Himmelfahrt bewerkstelligte, bietet sein aktuelles Album „I Be Trying“ erstmals auch sanfte und sehr romantische Töne an. Töne, die man sich indes am besten live anhört. Denn für die Bühne ist Cedric Burnside geboren.