Die ästhetischen Einflüsse von Jonathan Jeremiah reichen weit zurück in die frühen 70er. Er selbst ist sich dabei gar nicht so sicher, was ihm an dieser Ära so behagt. Aber seine Liebe zu Künstler*innen wie Richie Havens, John Martyn, Bill Withers, Lee Hazlewood, Carole King und James Taylor verbindet er mühelos mit seinen Songs. Von ihnen habe er gelernt einen Song genau so zu singen, dass er nach ihm selbst klingt. Das heißt in Jeremiahs Fall: voller Northern Soul in der überzeugenden Bariton-Stimme. Der Mann macht opulente Songs und nutzt dabei gerne auch originale Vintage-Instrumente. Die vielseitige Instrumentierung ist unauffällig und doch raffiniert, mit Klavier, Streichern, Bläsern, die Produktion aufwändig und bis ins feinste stilvoll abgemischt. Und wenn ein ganzes Orchester nötig ist, dann wird eben eines gesucht und aufgenommen. Das macht seinen Sound warm und voll. Das und die Zeit, die er sich lässt. Schon für seine erste Platte „A Solitary Man“ brauchte er Jahre. Seine Songs reifen mit der Geschwindigkeit eines sehr guten schottischen Whiskys und sind darum ebenso wirkungsvoll. Seine analogen Aufnahmen werden so lange gepflegt, bis alles so klingt, wie er es sich vorgestellt hatte, ganz ohne Kompromisse. Aktuell frickelt er schon seit präpandemischen Zeiten am Nachfolger des famosen letzten Albums „Good Day“. Aber diese zurückgelehnte und geduldige Arbeit zahlt sich aus, denn die Aufnahmen bekommen so genau den Sound, den sie brauchen. Und um abzugehen kann man ja auch auf die Bühne gehen: „I’m so happy to announce I will be touring across Europe this September and October. As these are our first live shows in a crazy three years“, schreibt er aktuell in einem seiner wenigen Facebook-Einträge. Und live ist Jeremiah in seinem Element. Der Crooner präsentiert seinen blauäugigen Soul mit der ihm innwohnenden Lässigkeit und hat dabei seine Combo komplett im Griff. Wir freuen uns jedenfalls, einen großen Künstler bei uns begrüßen zu können. Die bereits im März bestätigte Tour von Jonathan Jeremiah wird in den April 2023 verschoben, die Tickets behalten ihre Gültigkeit.
Präsentiert wird die Tour von kulturnews, event., MusikBlog.de, The-Pick.de.
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