Das Metalcore-Quintett Wage War aus Florida hat in Europa schon mehrfach als überragender Liveact überzeugt, ihre Headliner-Tourneen durch Deutschland waren restlos ausverkauft. Sie selbst verstehen sich in letzter Konsequent als Liveband – und waren in den letzten zwei Jahren umso frustrierter von den vielen Tournee-Absagen infolge der weltweiten Pandemie. All ihren Frust haben sie stattdessen verdichtet in ihrem aktuellen, vierten Album „Manic“, das zu ihrem bislang druckvollsten und radikalsten Werk geriet. Mit dem Anfang Oktober 2021 veröffentlichten „Manic“ im Gepäck können Wage War in diesem Jahr nun endlich wieder touren und kommen im Rahmen ihrer Europa-Tour zwischen dem 30. September und 11. Oktober auch für vier Shows in Berlin, München, Köln und Stuttgart nach Deutschland. Die Geschichte der Band reicht zurück bis ins Jahr 2010. Damals gründeten die Schulfreunde Briton Bond (Vocals) und Cody Quistad (Gitarre, Vocals) die Band Empires und veröffentlichten zusammen mit drei weiteren Freunden schon kurz darauf die selbstproduzierte EP „The Fall of Kings“. Von den drei weiteren Mitgliedern blieb nur der zweite Gitarrist Seth Blake erhalten, die Positionen an Schlagzeug und Bass wurden mit Stephen Kluesener sowie Chris Gaylord neu besetzt. Im Zuge dieser Umbesetzung gab sich die Formation mit Wage War einen neuen Namen und überdachte den Sound der Band noch einmal grundlegend. Generell sind Wage War im Metalcore aktiv, liebäugeln aber auch mit Elementen aus dem Post-Hardcore und dem Hardcore Punk. 2015 erschien mit „Blueprints“ das erste Wage War-Album, das in der Szene gleich auf viel Zuneigung stieß. Platz 3 der Heatseekers Charts in den USA sowie Tourneen mit August Burns Red, Of Mice & Men, Everytime I Die, The Amity Affliction und vielen weiteren belegen den Erfolg des Quintetts. Außerdem nahm die Band 2016 an der gesamten VANS Warped Tour teil und war zu Gast bei dem von A Day to Remember veranstalteten Self Help Festival. Mit ihrem 2017 veröffentlichten zweiten Album „Deadweight“ stiegen Wage War in die Oberliga des Metalcore auf: Der Longplayer schaffte den Einstieg in die Top 10 der US-amerikanischen Rock- und Hard Rock-Charts. Sie gingen auf ihre erste ausgedehnte Headliner-Tournee durch die USA und konnten dabei zahllose neue Fans für sich gewinnen. Ihre Qualität liegt darin, sowohl im Studio als auch auf den Konzertbühnen „Dinge nicht zu überdenken, sondern sehr intuitiv und impulsiv zu musizieren. Denn nur, was direkt aus dem Bauch kommt, besitzt die Kraft, auch dauerhaft zu bestehen“, wie sie selbst sagen. Mit dieser Grundhaltung arbeitete die Band 2019 auch an der Fertigstellung ihres dritten Albums „Pressure“, das nach Release ebenfalls sofort die Top 10 der Hard Rock-Charts in den USA eroberte. Auf der anschließenden ausgedehnten Europa-Tournee konnten sie erstmals auch hier sämtliche Konzerte ausverkaufen. Auftritte bei Rock am Ring und Rock im Park vergrößerten ihren Bekanntheitsgrad auch in Deutschland nachhaltig. Weitere geplante Abschnitte ihrer Welttournee mussten jedoch infolge der Pandemie abgesagt werden, sodass, wie die Band sagt, „wir plötzlich unseres Hauptjobs beraubt wurden“. Sie nutzten die Zeit, um mit „Manic“ ihr viertes Album aufzunehmen, das von der Kritik weithin als ihr bislang bestes rezipiert wurde. Zu Recht, denn hier vereinigen sich Schmerz, Wut, Aggressivität und Schönheit in einer selten intensiven Weise.